Landestypisches für Einheimische und Reigschmeckte
Erzählt von E. G. aus Wendlingen
Es war kurz nach dem Krieg. Ich war Lehrling und in der Nähe der Schreinerei, in der ich lernte, befand sich ein kleineres Haus.
Darin wohnte ein Mann, der Schipsvetter genannt wurde, mit seiner Frau Magdalene.
Von Beruf war der Schipsvetter Wagner; er war allerdings bereits in Rente. Ein Wagner war für die Holzteile am Leiterwagen und am Britterwagen zuständig – auch für alle Arten von Holzstielen, seien es Rechen, Gabeln, Hacken, Äxte oder Beile.
Ein – bis zweimal pro Woche traf sich der Schipsvetter mit anderen Rentnern im sogenannten Bierhäusle. Bier und Most waren dort verhältnismäßig günstig. Einmal kam der Schipsvetter etwas zu spät nach Hause. Seine Frau hatte die Haustür verriegelt – wie er ins Haus kam, ist mir nicht bekannt.
Einige Tage später war es wieder Zeit, um ins Bierhaus zu gehen. Der Schipsvetter dachte, was mach ich nur, damit die Tür nicht wieder verriegelt wird.
Schließlich hob er die alte Fichtentür aus den Angeln, nahm sie auf den Rücken und marschierte ins etwa 300 Meter entfernte Bierhäusle.
Zu seinen Freunden sagte er: „Heit kam e mei Magdale et naussperra, d´Haustür stoht vor em Bierhäusle!“
Ein legendärer Wirtshausbesuch
Ein legendärer Wirtshausbesuch
Ich fahre gemütlich!!!
Heizen tue ich nur im Winter!!!
Heizen tue ich nur im Winter!!!